Lienzer bei Lawinenunglück in Frankreich schwer verletzt

Bei einem tragischen Lawinenunglück in der Dauphine in den französischen Alpen starben am Mittwoch, 1. April 2015, drei junge Bergsportler – Osttiroler schwer verletzt.

„Das Schlimmste ist eingetreten, was passieren kann. Dass bergbegeisterte Menschen unter unserer Führung zu Tode kommen, macht uns fassungslos“, sagte Dr. Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins, zutiefst betroffen bei einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag. Das Unglück ereignete sich am Mittwoch, 1. April 2015, gegen 14.30 Uhr, in den französischen Alpen nahe der Ecrins-Hütte am Col Emile Pic auf ca. 3.350 Metern Seehöhe. Die Teilnehmer befanden sich im Rahmen des Alpenvereins-Projektes „Junge Alpinisten“ auf einer Skidurchquerung des Ecrins-Massivs im Bereich der Gemeinde Pelvoux.

Das Team umfasse neun Teilnehmer und zwei Bergführer. Die Gruppe wurde von einem 80 Meter breiten und 250 Meter langen Schneebrett erfasst und großteils total verschüttet, berichtete Ermacora. Die Alpinisten konnten sich teilweise selbst befreien und mit Hilfe von nachkommenden Gruppen auch alle weiteren Verschütteten bergen. Ein Wiener, ein Salzburger und ein Südtiroler verstarben an der Unfallstelle. Zwei Mitglieder der Gruppe sind vom Alpenverein Lienz. Einer von ihnen wurde  schwer verletzt und in die Klinik nach Grenoble geflogen. „Ich habe die Information, dass sein Zustand stabil ist. Dem zweiten Teilnehmer von unserer Sektion ist Gott sei Dank nichts passiert“, sagte Leo Vigl, Obmann des Alpenvereins Lienz, am Donnerstag.

Nachdem sie die Nacht in der Ecrins-Hütte auf 3.170 Metern Seehöhe verbracht haben, wurden die Überlebenden Donnerstagvormittag mittels Rettungshubschrauber nach Briancon ausgeflogen. Der Alpenverein hat noch in der Nacht ein Experten-Team nach Frankreich entsandt, um die Teilnehmer notfallpsychologisch zu betreuen und die Aufklärungsarbeit vor Ort zu unterstützen. Die Eltern der betroffenen Opfer wurden von einem Notfallpsychologen und Alpenvereins-Präsident Andreas Ermacora über das Unglück informiert. „Wir sind alle tief betroffen, unsere tiefe Anteilnahme gilt den Eltern und Angehörigen der Verunglückten“, so Ermacora.

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Google Earth

02. April 2015 um